..eine Reise wert, ist der Weg auf den Chasseral!
An diesem Samstag machten sich Vater/Sohn-Team, Robi und Pascal Disler, Familie Braucki und meine Wenigkeit auf den Weg Richtung Berner Jura. Es war Südwind angesagt und auf der Webcam sah man, der Windsack stand bereits morgens schön – fast waagerecht. 🙂
Die Anfahrt von Muri; ca. 125km in rund 1.75Std. ist beileibe keine Weltreise und lohnt sich auf jeden Fall.
Die Gegend dort ist landschaftlich von grossem Reiz. Besonders, wenn man bei „plan à legasse“ über den Bergrücken fährt und vor sich die mächtige Antenne auftauchen sieht, ist man zum ersten Mal richtig beeindruckt.
Beim grossen Restaurantparkplatz angelangt, der ganze Berg ist übrigens ein sehr beliebtes Ausflugsziel, hiess es schnell die Modelle aufbauen; Gleitschirme und Leinendrachen waren bereits am Fliegen…
Nach ein paar Gehminuten war der Startplatz für uns Modellpiloten erreicht und es konnte losgehen.
Die vorhergegangenen Bedenken, man könnte mit den grösseren/schwereren Modellen eventuell keine Handstarts ausführen, waren bald vergessen; es klappte von Beginn an ohne grössere Probleme. Dass vereinzelt zwei Versuche gebraucht werden, gehört zum Hangfliegen dazu; aber wofür hat man ja Kollegen mit dabei…? ;-]
Dass plötzlich eine Herde Kühe oder Pferde, grasend, durch den ‚Modellpark‘ ziehen sei zwar anscheinend nicht die Regel; kann aber (wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann) vorkommen. Diese erfolgreich in Schach zu halten (sehr neugierig; anschliessend Sabber an den Flächenenden…) war nicht immer ganz so einfach.
Auffällig oft standen begeisterte Zuschauer hinter- oder bei einem und liessen sich die (heutige) Modellflug- und Fernsteuertechnik gerne erklären. Immer wieder hörte man Ausdrücke wie z.B.: „hesch gseh wie gross die sind“, „gseht jo uus wie ächt“, „wie lang chann mer mit dene flüüge?“, „wie wiit weg chann mer mit dene flüüge?“, „…und das alles ohni Motoor… soo schöön“, „mer wänd emol e landig gseeh“ – usw. usf… Hier konnten wir sehr gute Werbung für unser Hobby machen, wirklich.
Aber auch das gab es heute; nicht immer ging es einfach automatisch nach oben… manchmal musste man auch nach etwas ‚Brauchbarem‘ suchen; das ist ja gerade der Reiz an der Sache. Robi erwischte jedoch ein ziemlich thermikschwaches Fenster mit seiner ASK-18.
Wer aber Robi kennt weiss, dass er dann nicht automatisch unten in den Hang hineinlandet… Er fliegt manchmal einfach raus, um einen neuen Schlauch zu suchen; selbst wenn sich sein Modell bereits Unterputz befindet. Jetzt ist die Spannung natürlich gross, absolut nix für schwache Nerven… Schon oft hat er anschliessend seinen Segler wieder auf Ausgangshöhe gekurbelt und ganz normal gelandet; nach solchen Momenten ist die Genugtuung und das Glücksgefühl einfach nur riesengross. Jedoch wurde heute sein Mut und fliegerisches Können leider nicht mit Erfolg belohnt. Er hatte einen kapitalen Absaufer und einen entsprechenden Schaden an seiner ASK zu beklagen. Dies gehört einfach zu unserem schönen Hobby mit dazu, nicht nur beim Hangfliegen; und wenn es das nächste Mal wieder klappt, sind solche ‚tiefen‘ Momente schnell wieder vergessen.
Abends verwöhnten wir, in gewohnt geselliger und gemütlicher Runde, unsere Bäuche mit einem feinen z’Nacht auf der aussichtsreichen Terrasse des Restaurants/Hotel Chasseral und liessen das Erlebte – Revue passieren.
Übrigens, auf unserer Link-Seite (Hangflug, Segelflug) befindet sich der neue Link ‚chasseral‘; auf diesen geklickt, kommt man direkt auf die webcam von dort oben. Dann auf die Lupe „manche à air crète“ drücken… und man sieht unmittelbar den Windsack mit dem aktuellen Wind.
Mit dem Blick Richtung Sendeturm(!) ist die grosse Wiese der Modellflieger zu sehen; rechts nach Süden, und links nach Norden (über den steilen Abhang) zu befliegen.
Sonntag’s hatten wir uns dann zum gemütlichen Schleppen auf unserem Plätzli verabredet (whats-app-Gruppe, MFG St.Burkhard).
Es standen zwei Jungfernflüge auf dem Tagesprogramm: Marcel’s neue Errungenschaft, eine LS-7 von Geitner-Modellbau, und Dieter’s neue Minimoa – beide wurden recht preiswert aus dem Ricardo ergattert…
Um es vorne weg zu nehmen… beide Modelle absolvierten ihre Maiden-Flight’s ohne Beanstandung.
Remy musste lediglich darauf achten, mit den leichten Seglern an der Leine, eine nicht zu flotte Gangart einzuschlagen.
Die LS-7 hat, für meinen Geschmack, einen seehr schönen, dicken Rumpf – eben wie es die Youngtimer damals hatten und ich es gerne mag… eben – Scale-Like!
Die Göppingen Gö-3 Minimoa – hat sowieso ein klassisch-schönes Flugbild, wie aus einem Segler-Lehrbuch… das Fliegen, das Landen, alles ein wenig gemütlicher… 😉
…mit einem Drang zum Hang
Gruss – Elmer