Liebe Hangflug-Freunde,
die ersten Bilder stammen von unserem Hausberg, dem Lindenberg. Es war leider nur ein recht schwacher Westwind vor Ort (angesagt war deutlich mehr; der Windfinder hat also nicht immer recht); trotzdem haben wir mit Hilfe der ‚Flitsche‘ unsere Segler in die (lokale) Thermik befördert; ein sehr spannendes Erlebnis… auch wenn wir (oder besser – ich), den Segler immer unterhalb der Kante landen musste. Das machte Spass und war purer Modellflugsport; nicht nur für den Segler-Zurückholer, sondern auch für den Segler-Flitscher. Ganz abgesehen davon, die schöne Aussicht war auch nicht zu verachten.
die weiteren Bilder stammen vom First/Entlebuch.
Da nun der Schnee doch endlich mal den Weg ins Tal gefunden hatte, war es wieder einmal an der Zeit, Rösli und Klaus auf dem First zu besuchen. Während der Anfahrt herrschte überall heiter Sonnenschein; doch genau in dieser Ecke des Entlebuch’s fanden wir noch Nebel vor. Das Gute daran (think positiv:) war, man schwitzte nicht so doll beim Hinauftragen der Modelle. Bis zum Verschwinden des Nebels, überbrückten wir die Wartezeit mit Kaffee und Nussstangen. Kollegen, welche ins Elsass fuhren, waren zu dieser Zeit bereits am Fliegen; das sollte später noch seine Auswirkung haben…
Nachmittags wurde dann fleissig geflogen; es ging nicht permanent gleich gut, aber insgesamt war es ein sehr gelungener Flugtag. Marcel und ich übten uns im hangaufwärts landen; auch das nimmt uns peu à peu keinen Schrecken mehr. Dass der Start vor der (oft gefürchteten) Landung kommt, ist ja allgemein bekannt; aber auch dieser will geübt sein. Dies musste ich feststellen als ich bei einem Start ein Luftloch durchflog und dabei den Boden zweimal streifte… beim dritten Mal war’s vorbei mit Streifen und das Modell wartete unterhalb des Startplatzes auf seine Abholung. Den Gleitschirmpiloten ging es nicht viel besser; wir verhalfen einem dieser Kollegen mehrmals mit dem Zurechtzupfen seines Schirmes. Er bedankte sich dann auch mehrmals und – flog davon…
Zum Abschluss genossen wir ein feines First-Znacht und machten uns zufrieden auf den Heimweg.
und die letzten Bilder zeigen uns in Schweisel/Elsass.
dass ich vorher noch nie im Elsass zum Segelfliegen war, kann ich mir (zum jetzigen Zeitpunkt) nicht genau erklären. Was wir dort am vergangen Sonntag erlebt hatten, ist wohl kaum noch zu toppen…
Mario war ja bereits Samstags angereist und übernachtete in einer der gemütlichen Auberge’s, welche man dort überall verteilt, finden kann. Das Gebiet wurde schon länger von Modellfliegern so beschrieben:
Eine knappe halbe Autostunde vom französischen Colmar entfernt liegt das kleine Örtchen Luttenbach am Fuß der Vogesen und gilt als Eldorado für Modellflieger. Petit Ballon und Schweisel sind hier die Namen der Berge, die den Hangfliegern glänzende Augen bescheren.
Am Parkplatz unterhalb des Schweiselgipfels angekommen konnten wir schon die Modelle der anderen Modellflieger am strahlenden Himmel sehen. Also schnell die DGs zusammengebaut und zu Fuß die letzten Höhenmeter auf den Gipfel auf dem uns gleich ein freundliches „Bonjour Bernar“ und ein herzliches „Hallo Bernhard“ empfing…
Wirklich bemerkenswert ist das harmonische Miteinander von Natur, der Kühe und Pferde und der Modellflieger aus unterschiedlichen Nationen. Tolle Menschen, schöne Flieger, gute Gespräche und viel Spaß – so kann man die Zeit im Elsass in einem Satz zusammenfassen.
…und dem ist wahrlich nicht viel mehr hinzuzufügen. Wir konnten fliegen – nach Herzenslust. Der Wind war stetig mit guten 3Beaufort und die Thermik, die war einfach überall! Die Landeflächen sind grösser und weicher als ich es je schon gesehen habe. Perfekte Bedingungen also für alle(!) Arten von Segelflugzeugen…
So hielt ich es natürlich für angebracht, meine neue ASW-15 am Hang zu fliegen. Der starke Wind machte es Mario nicht gerade leicht, das grosse Modell stabil abzugeben; aber es klappte an diesem Tag mehrfach. Man muss natürlich mit den Querrudern das Modell stabilisieren, dann hat es der Werfer um einiges einfacher. Was dann folgte, war Hangflug bis zur Extase… es gibt irgendwie keine Steigerung. Mit etwa 10Zacken Tiefentrimm konnte man fliegen wo man wollte; das Heck des Segler’s war immer höher als die Nase. Man konnte sogar steigen im Rückenflug… oder mit allen Bremsen draussen… oder einfach an Ort wenn man genug am Höhenruder zieht… Unterputzfliegen an der Kante… oder ganz weit draussen… es war einfach alles möglich. Mario und ich gaben uns an diesem Tag so richtig die „Kante“; muss ich eigentlich erwähnen, dass wir lediglich zu dritt geflogen waren??! ;-]
Die Landungen sind völlig easy; der Krete oberhalb Quer zum Wind anfliegen, am Schluss etwas gegen den Wind ausrichten und ins Wölkchen-weiche Gras landen – fertig. Wenns nicht passt, einfach Klappen rein, eine(!) halbe Runde neuen Anlauf, schon hat man wieder genug Höhe und das Spiel geht von Neuem los.
Zusammen mit der lieblichen Landschaft, der Natur mit deren Tieren und den netten Leuten ist dies als absoluter Top-Spot zu werten. Bei einem gemütlichen Abendessen im „L’auberge Huss“ liessen wir das Erlebte auspendeln – aus dem Schwärmen kamen wir heute nicht mehr heraus…
Die Bilder sprechen für sich…
Mit hanglastigen Grüssen – Elmer